.Pfarrer Jürgen Metschel

Sonntag, 27. September 2009
Johaneskirche Bad Bocklet
Gottesdienstmit Verabschiedung
von PfarrerJürgen Metschl und Familie
 
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Lächeln für die Kamera: Dekan Bruckmann und Pfarrer Metschl
 
Verabschiedung von Pfarrer Jürgen Metschl
 
"Der Delinquent soll das letzte Wort haben." Nein, keine Hinrichtung hatte Pfr. Jochen Wilde intendiert, sondern nur die Moderation der Abschiedsgrüße. Zu guter Letzt durfte eben auch "Delinquent" Pfarrer Jürgen Metschl noch einmal das Wort ergreifen und sich bei der Gemeinde bedanken: für die fünfeinhalb Jahre auf der III. Pfarrstelle Bad Kissingen, schwerpunktmäßig zuständig für den Gemeindebereich Bad Bocklet mit Außenorten, samt Kurseelsorge und Seelsorge am St. Elisabeth-Krankenhaus.
 
"Ich hoffe, ich bin Ihnen ein guter Seelsorger gewesen"; so hatte Pfr. Metschl schon im Gemeindebrief geschrieben.
 
Er wolle eben "mit 50 noch einmal etwas Neues beginnen." Und dieses Neuland betritt er nun ab dem 1. Oktober in Oberdachstetten (Dekanatsbezirk Leutershausen) in Mittelfranken.
 
Der Abschied wurde in der kleinen, heimeligen Johanneskirche im Staatsbad Bocklet gefeiert, musikalisch gerahmt vom ökumenischen Flötenkreis und den Gospel Kids (Ltg.: Jörg Wöltche).
 
Pfr. Metschl predigte über das Gespräch zwischen Jesus und Martha angesichts des Todes ihres Bruders und Jesus-Freundes Lazarus (JohEv 11): Es habe sich um eine seelsorgerliche Begegnung gehandelt. Wir alle würden von den Kontakten mit anderen Menschen leben. Besonders die Kirche müsse der Ort sein, wo Menschen sich begegnen und Zeit füreinander haben.
 
Auch kirchliche Mitarbeiter bräuchten mehr Zeit; es dürfe heutzutage nicht einseitig auf die Effektivität ihrer Arbeit abgehoben werden. Wesentlich sei bei all ihrem Tun der Glaube an die Auferstehung und dessen Weitervermittlung. Denn nur dieser Glaube mache die Menschen stark und helfe im Leben wie im Sterben.
 
Dekan Oliver Bruckmann, der Pfr. Metschl von seinen Aufgaben in Gemeinde und Dekanatsbezirk entpflichtete und segnete, sprach ihm und zugleich den Gemeindegliedern das Wort "Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird's wohl machen" (Ps 37,5) zu: "Pfarrer und Pfarrerinnen kommen und gehen. Der Herr bleibt!"
 
Er würdigte nicht nur Metschls Wirken in der Gesamtgemeinde Bad Kissingen, sondern auch seine siebeneinhalb Pfarrersjahre zuvor in Werneck (1996-2004) im selben Dekanat Schweinfurt sowie übergemeindlich wahrgenommene Aufgaben wie Vakanzvertretungen und Halten von Rundfunkandachten. Gott werde auch das fragmentarisch Gebliebene wohl machen.
 
Zugleich entpflichtete der Dekan Frau Andrea Jörg-Metschl von ihren Aufgaben als Katechetin und ihrer ehrenamtlichen Kindergottesdienst- und Familienarbeit.
 
Unter den Grußrednern sprach der katholische Dekan Thomas Keßler - auch in Vertretung der politischen Gemeinde - seinen Dank für das gute Miteinander aus.
Metschl wechsle nun von der Diasporasituation ins evangelische Kernland.
 
Waldemar Bug vom Kissinger Kirchenvorstand charakterisierte den Pfarrer als einen Seelsorger, "wie man ihn sich vorstellt", dessen Predigten gut angekommen seien.
 
Pfarrerin Christhild Grafe in ihrer Funktion als stellvertretende Seniorin überreichte ihm einen Mirabellenbrand mit den Konterfeis aller (nun ehemaligen) Kolleginnen und Kollegen auf dem Etikett.
 
Schulbeauftragter Pfr. Heiko Kuschel hob auf die Unterrichtstätigkeit der Pfarrfrau ab; jetzt müsse er für Ersatz sorgen.
 
Auch Pfarramtsführer Wilde konnte sich nur neun Monate über eine mit vier Pfarrern komplette Besetzung der flächenmäßig größten Kirchengemeinde des Dekanates freuen.
 
Nun ist es an ihm, wegen des besagten "Delinquenten" die Vakanz des flächenmäßig größten Sprengels ebendieser Kirchengemeinde Bad Kissingen abzufedern.
 
 
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Einzug der Familie: Frau-Jörg-Metschl mit Annika und Jonathan
 
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Pfarrer Metschl bei seiner Abschiedspredigt
 
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Pfarrer Jochen Wilde