.Bibelstunde der LKG

Gemeindebrief LKG be-WEG-t
Juni bis August 2019, Seite 9:
 
Seit 1920 besteht nun die Gemeinschaftsarbeit in Bad Kissingen und wir sind dankbar für die gute segensreiche Zeit, in der Gott gewirkt hat. Viele Menschen haben in der Kinderstunde vor Ort Jesus kennen gelernt oder sind dort im Glauben gewachsen.
 
Leider sind in den letzten Jahren immer weniger Geschwister in die Bibelstunde gekommen. Viele sind alt geworden, viele sind gestorben und einige haben sich vom Bibelkreis verabschiedet. Diese Entwicklung macht uns traurig. Bemühungen von außen neues Leben in den Kreis zu bringen sind leider nicht gelungen.
 
Darum haben wir im Gemeinschaftsrat und in Absprache mit den Geschwistern in Bad Kissingen beschlossen, dass wir im August die Arbeit einstellen.
 
Am 08. August wird es eine letzte Bibelstunde mit Rückblick, Essen und gemeinsamen Austausch geben. Danach werden wir Mitglieder und verbundene Geschwister weiterhin besuchen, aber keine Treffen mehr haben.
 
 
Die Evang.-Luth. Kirchengemeinde kann mitgroßem Dank auf die lange Zeit zurückblicken, in der ein großer Teil des Gemeindelebens von der Gemeinschaftsbewegung getragen war.
 
Vielen Dank allen, die bis zum Schluss immer treu zu den Bibelstunden gekommen sind, vielen Dank Herrn Artur Minnich, der zuletzt in derLeitung der LKG Bad Kissingen Verwantwortung übernommen hat, vielen Dank an Prediger Christian Schwarzrock und alle, die mit ihmden Predigerdienst in Bad Kissingen übernommen haben und damit zur Vielfalt der Verkündigung des Evangeliums in Bad Kissingen beigetragen haben, vielen Dank für das vertrauensvolle und freundschaftliche Verbundenheit mit den Kolleginnen und Kollegen in Bad Kissingen und im Pfarrkapitel. Christian Schwarzrock begleiten herzliche Segenswünsche für sein weiteres Wirken in Schweinfurt und ab Herbst dann in Hof in Oberfanken.

Bildrechte beim Autor

Prediger der LKG Christian Schwarzrock

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Zur Geschichte der Landeskirchlichen
Gemeinschaft in Bad Kissingen
hier einige Seiten (251-253) aus dem ersten Teil
von Siegfried Wilds Geschichte des
Landeskirchlichen Gemeinschaftsverbanes
in Bayern e.V.
 
Bildrechte beim Autor
 
Gemeinschaft in der Bäderstadt
 
Um 1920 wurden in Bad Kissingen bei den Familien Bühringer und Koeppen erste Zusammenkünfte gemeinschaftlicher Art begonnen (Anm 431). Als eine der ersten gehörte Frau Weith dazu. In den Wohnungen wurde gesungen, in der Bibel gelesen und gebetet. 1926 nahm man Kontakt mit dem Ansbacher Verband auf. Damit war der offizielle Beginn der Gemeinschaftsarbeit in Bad Kissingen angezeigt.
 
Von da an kamen "Reisebrüder" aus den Bezirken Ansbach und Nürnberg zu Bibelstunden in die Bäderstadt. Die wachsende Zahl der Teilnehmer, im Sommer durch Kurgäste noch vermehrt, konnte die Wohnung der Familie Koeppen nicht mehr fassen. Auf Bitten von Br. Koeppen stellte 1927 das Evang.-Luth. Pfarramt für die Sommerzeit die Sakristei für die Bibelstunden zur Verfügung.
 
Seit 1930 kam der hauptamtlich angestellte Prediger aus Schweinfurt, Georg Junker, zu Verkündigung und Seelsorge nach Bad Kissingen. ...
 
Neuer Aufbruch
 
Bald nach Kriegsende 1945 konnte die Gemeinschaft von der Sakristei in einen Raum im Sanatorium "Haus Thea" überwechseln, nachdem Diakon Andreas Beck die Leitung des Hauses übernommen hatte. Von hier aus begann geistliches Leben zu wachsen. (Anm 433) Bibelwochen, Evangelisationen, Zeltmission, später auch Kinderbibelwochen wurden veranstaltet.
 
Durch Flüchtlinge und andere Zuzüge ist die Gemeinschaft gewachsen. Die Zahl der Brüder im Verkündigungsdienst war größer geworden. Neben örtlichen Diensten wurden Bibelstunden in anderen Orten des Schweinfurter Bezirks übernommen, vor allem von Lehrer Paul Kirstein, der auch zu Bibelwochen nach Schwebheim, Schweinfurt und Oberlauringen gerufen wurde. (Anm 434)
 
Als weitere Verkündiger der Bad Kissinger Gemeinschaft werden im Bericht von 1963 über den Bezirk Schweinfurt die folgenden Namen genannt: Andreas Beck, Leonhard Bühringer, Werner Pelikan, Br. Graefe, Erwin Bohl und Gotthilf Riedel. (Anm 435)
 
Die Leitung der Gemeinschaft ging von dem Gründungsmitglied L. Bühringer über Werner Pelikan, der 1964 unerwartet im Alter von 50 Jahren starb, (Anm 436) auf Gotthilf Riedel über, der 1954 aus Hof zugezogen war und sich im gleichen Jahr mit seiner Frau Gerlinde der Gemeinschaft anschloss.
 
Jugendarbeit entsteht (Anm 437)
Mit der Gründung des "Christlichen Jugendbundes" 1949 durch Erwin Bohl öffnete sich die Gemeinschaft dem Dienst an der jungen Generation. 1957 begann Frau Riedel im "Küchenstübchen" des "Hauses Thea" mit 5 Kindern eine Kinderstunde. Daraus entfaltete sich eine rege Arbeit in Jungscharen für Mädchen und Jungen.
 
Ab 1968 war Herr Becker verantwortlich für die Jugendarbeit des CJB mit über 15-jährigen. Diese Gruppen brachte sich durch Singen in Krankenhäusern und Gottesdiensten und durch Verkündigungsspiele in das Leben von Gemeinschaft und Kirchengemeinde ein.
 
Ein neues Zuhause
 
Nachdem das neue Gemeindehaus an der Ecke Maxstr.-Salinenstraße eingeweiht war, gewährte das Evang.-Luth. Pfarramt der Gemeinschaft darin kostenfreies Wohnrecht. Ab 1970 lud die Gemeinschaft auf Anregung von Oberstudiendirektor Gotthilf Riedel, der über Jahrzehnte auch Kirchenvorsteher und Vertrauensmann des Kirchenvorstands war, alljährlich zur Allianzgebetswoche ein. (Anm 438)
 
1981 wurde die zur jährlichen Gepflogenheit gewordene Aufführung eines Verkündigungsspiels mit dem Elternnachmittag der Jungscharen zu einem "Jungschartag" zusammengezogen, der sich großen Zuspruchs erfreute.
 
Was im Blick auf die Bad Kissinger Kinder- und Jungschararbeit, die von Frau Riedel über 35 Jahre mit großer Hingabe getan wurde, zu besonderem Dank gegen Gott verpflichtet, ist die Tatsache, dass aus dieser Arbeit eine nicht geringe Zahl an Pfarrern hervorging. ...