.Abschied von Ursula Drews

Montag, 9. Juli 1990 Saalezeitung
 
Stets eine Ansprechpartnerin für ihre Mitmenschen
Ursula Drews im Rahmen eines Gottesdienstes verabschiedet
Das kirchliche Leben maßgebend mitgeprägt
 
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Herzlichen Abschied nahm die evangelische Pfarrgemeinde von Ursula Drews, die in vielen Bereichen das kirchliche Leben mitgestaltete.
 
Anerkennung und Dank zollten Kirchenvorsteher und Lektor Gerhard Großmann (links) und Pfarrer Amo Schneider (rechts) der scheidenden Organistin und steten Helferin.
Foto: Geiger

O e r l e n b a ch (kga). Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes und einer anschließenden Begegnung nahm die evangelische Pfarrgemeinde Oerlenbach Abschied von Ursula Drews, die über lange Jahre hinweg das kirchliche Leben maßgebend prägte.
 
Vor allem lag ihr die Gestaltung der Gottesdienste sehr am Herzen, sie spielte zwölf Jahre die Orgel, rief einen Bibelkreis ins Leben und kümmerte sich um die Gemeindemitglieder und das Kirchengebäude. Ihre Mitsorge fand rundum Anerkennung und Dank, verbunden mit allen guten Wünschen an ihrem neuen Lebensort im Norden Deutschlands.

Pfarrer Arno Schneider würdigte im Rahmen des sonntäglichen Gottesdienstes die unermüdliche, vielfältige und zuverlässige Mithilfe von Ursula Drews in der Gemeinde.
 
Richtungsweisend für ihr Tun sei Psalm 86, Vers 11, "Weise mir, Herr, deinen Weg, daß ich wandle in deiner Wahrheit. Erhalte mein Herz bei dein einen, daß ich deinen Namen fürchte" gewesen. Für alle Aufgabenbereiche der Gemeinde habe sie sich verantwortlich gefühlt und ihr integrierendes Element einfließen lassen.
 
Zuverlässige Organistin

Kirchenvorsteher Gerhard Großmann zeigte den Lebensweg von Ursula Drews auf. Im November 1974 sei sie nach Oerlenbach gekommen und habe rasch den Kontakt zur Kirchengemeinde gesucht. Von 1978 bis heute versah sie den Organistendienst mit großer Zuverlässigkeit.
 
Daneben 'stimmte sie mit Texten auf die Gottesdienste ein, bereicherte mit Geschichten die Feier und leitete in Notfällen gar den Gottesdienst selbst.
 
Daneben initierte sie auch bald einen Bibelkreis, der sich bis heute regelmäßig trifft. Hieraus schöpfe sie auch die Kraft für ihr tägliches Tun. Dem Kirchenvorstand gehörte sie von 1982 bis 1986 an und vertrat die Belange der Diasporagemeinde Oerlenbach im Gesamtverband Bad Kissingen.

Auch äußere Dienste lehnte sie nie ab. Sie kümmerte sich mit um die Reinigung des Gotteshauses und sorgte für die Außenanlagen.
 
In besonderer Erinnerung werden die Paramente bleiben, die sie in Handarbeit für Altar und Lesepult selbst schuf. Zudem spendierte sie für den Altarbereich einen Teppich. In Gesprächen und Diskussionen beeinflußte sie mit ihrem Glauben und Denken das gemeindliche Leben.

Mit Charme und Nachdruck

Für die Gesamtgemeinde Bad Kissingen betonte erster Kirchenvorsteher Gotthilf Riedel, daß man im Leben - oft die Bitten vor den Dank stelle. In Oerlenbach habe Ursula Drews alle Dienste gerne angenommen, ihre Gaben und Talente zur Verfügung gestellt, und mit Charme, aber auch mit Nachdruck die Belange der Gemeinde vertreten.

Immer habe für sie die Sorge um die Mitmenschen im Vordergrund gestanden, stets habe sie Wege der Vermittlung gesucht. Ihr Weggehen falle der Gemeinde schwer, doch gern gönne man ihrem neuen Lebenskreis in Eutin ihre Güte und Liebe .

Pfarrer Johannes Münderlein hob die Wärme und Geborgenheit, die Ursula Drews in Oerlenbach ausstrahlte, hervor. Sie sei Ansprechpartnerin für alle gewesen. Als Zeichen des Dankes überreichte er im Namen der Gemeinde einen aus Holz geschnitzten, orgelspielenden EngeL
 
Abschließend konnte Pfarrer Schneider mit besonderer Freude mit der Familie Schmitt, die kürzlich aus Kasachstan (UdSSR) nach Oerlenbach gekommen war, neue Gemeindemitglieder begrüßen.